Weit weg von der Stadt und all dem Lärm
Trotzdem scheint es so, als gäb sie dir all das, was du vermisst, wenn du woanders wärst
Es wird der Stimmung „Schnitzel und Hefeweizen“ nachgegangen. Definitiv eine Stimmung, die nicht bei einem Vegetarier vorkommt, aber ich finde mich trotzdem im Restaurant Louis wieder – mit einer typisch deutschen Bedienung – und bestelle das einzige Essen ohne Fleisch: einen Salat.
Mein Gegenüber ist jedoch beglückt über die Menge Schnitzel und Pommes, weshalb ich mich genauso freuen kann.
Eine ganz verrückte Woche liegt hinter mir: So dreht man erst ein Musikvideo für The Dark Tenor, um nur drei Tage später im Wall Street Journal zu arbeiten.
Film
Inventing Anna neigt sich dem Ende zu und ist wirklich eine gar fantastische Serie: Das sind 9,2 von 10 Sternen.
F1 – Drive to Survive geht in die 3. Staffel und fängt mit dem fast schon vergessenen Covid-Virus an – und wie sehr dieser auf die Formel 1 schlägt. Spannend!
Musik
Ich habe mir überlegt, ob ich die Tage nach dem Alphabet sortieren sollte, und mal mit dem Buchstaben A angefangen. Ich habe Alligatoah ausgewählt und noch mal gemerkt, wie großartig das Album Triebwerke ist und wie viel es mir bedeutet.
Das war es dann aber schon mit der Idee, denn im Café an der Ecke haben sie angefangen, das neue Justin-Bieber-Album SWAG zu spielen, welches ich mir dann in Ruhe und allein auf dem Balkon anhörte.
Nope, no no no no no. Das ganze Album fühlt sich an wie ein Song in verschiedenen, sich kaum unterscheidenden Variationen. Dazu empfinde ich wenig Mitleid für einen Superstar, der jetzt der Meinung ist, über seine sensible Seite zu singen.
Gib mir dein Baby, baby ooooh – oder wenigstens den Boyfriend-Vibe – aber nicht den supersensiblen, durch Therapie geläuterten Künstler.
Also: Swag – hat leider wenig. (meine Meinung.)
Andere Inspirationen
Rave the Planet ist nicht ins Wasser gefallen, obwohl man das hätte vermuten können bei all den begossenen Pudeln, die uns im Tiergarten entgegenkommen.
Aber die Berliner Raver sind hart im Nehmen (jeglicher angebotenen Pillen und alkoholischen Getränke), also wird auch an diesem Tag gefeiert, als gäbe es kein Morgen mehr. Find ich gut, find ich inspirierend. Rave the Planet mit Techno? Why not!
Buch
Und so neigt sich The Wild Silence seinem Ende zu – genau zum richtigen Zeitpunkt der Internet-Verschwörungen.
Ich war ein riesiger Fan von Der salz Pfad, saß auf der Amadea mit einem Glas Rosé und habe doch tatsächlich ein paar Tränen geweint, weil mich der erste Teil sehr berührt hat.
Bei The Wild Silence war ich am Anfang auch sofort wieder eingesogen worden in die Geschichte – in das Trauerspiel, dass Ray ihre Mutter verliert und Moth weiterhin so krank ist – und hab dann ein wenig das Interesse verloren, bis sie ihren Trip in Island fortsetzen.
Es ist toll geschrieben, es ist eine sehr inspirierende Geschichte und es hat seinen ganz eigenen Humor. 7,3 von 10 Sternen.
14. Juli
Musik
Obwohl ich langsam nichts anderes mehr hören sollte als Oasis, widme ich diesen Tag Joni Mitchell und ihrem Album Both Sides Now (was für ein hottes Albumcover!) und Blue.
Film
Man bereitet eine neue Folge Muss man gesehen haben vor – diesmal geht man nicht ins Kino.
Aufgrund der schwächelnden Politik entschieden Basti und ich uns dazu, dieses Mal einen Film aus der LGBTQIA+ Community auszuwählen. So entschieden wir uns für Milk.
Milk ist ein Film über Harvey Milk, gespielt von Sean Penn. Und Sean Penn macht das ganz großartig. Vor Jahren habe ich diesen Film mit einem Familienmitglied das erste Mal gesehen, Pizza essend und Nachos knabbernd – das ist eine sehr schöne Erinnerung aus einer eher schwierigen Zeit.
So schaut man ihn ein zweites Mal und empfindet ihn als wichtig, als gut – und freut sich auf die Aufnahme des Podcasts am nächsten Tag.
Andere Inspirationen
Die Liste der wichtigen To-dos schrumpft nicht, verändert sich generell nicht vom bloßen Anschauen – man prokrastiniert durch F1-Gucken (herzzerbrechend, wie Hamilton den finnischen Bottas in den Schatten stellt, diese finnische Präsenzfigur), Kühlschrankputzen und Meisterwerke malen.
15. Juli
Ein guter Morgen beginnt mit Kaffee und Lesen und Yoga. In dieser Reihenfolge.
Vergönnt wurde mir diese beliebte Routine am heutigen Tag nicht, dafür blicke ich in die blauen Augen meines Podcast-Partners, der im sonnigen München sitzt, und bespreche unseren ausgewählten Film Milk – mit Freude am Podcasten.
Gleich im Anschluss begibt man sich in die Schreibwerkstatt und bastelt an seiner neuen Serienidee, malt Mindmaps und schreibt und schreibt und schreibt.
Am Abend ist man mit einem vielversprechenden Studio-Bummens-Nachwuchs zu Coca-Cola und Friedrichshain-Spaziergang.
16. Juli
Ein guter Morgen beginnt mit Kaffee und Lesen – und, na ja, Yoga quetscht man dann zwischen Telefonate und andere Verpflichtungen. Das moderne Leben und seine Freiheiten …
Musik
Aus gegebenem Anlass bin ich nun neugierig geworden, wie viel KI-Musik in den von der Supermacht erstellten Spotify-Playlisten untergemischt ist – und ja, die Realität ist erschreckend. Jetzt muss ich mir wieder die Nächte um die Ohren schlagen, um eigene Playlists zu kreieren.
Jedenfalls widmete ich mich der Bath-Playlist, einer eher ruhigeren Musikvariante mit wahnsinnig viel Ed Sheeran. Wenn man nebenbei die Wohnung aufräumt, ist das aber gar nicht so schlimm.
Film
Am Abend öffnete sich der Kinovorhang für Jurassic World – Die Wiedergeburt.
Ein sehr gut unterhaltender Actionfilm. Es gibt natürlich immer was zu meckern: In dem Fall verstehe ich nicht, warum es mutierte Dinosaurier sein müssen, wenn immer noch nicht klar ist, wie die Viecher wirklich mal ausgesehen haben.
Ich persönlich grusle mich mehr vor einem T-Rex als vor einem Stranger Things-Verschnitt mit zu vielen Armen.
Auch ist er natürlich zu lang – aber! Wenn man einfach Lust auf Popcorn und Kino hat und das Wetter jetzt nicht übermäßig gut ist, dann kann man den schon gucken. 6,7 von 10 Sternen.
F1 weiter an – weiterhin große Freude!
Buch
Bonjour Tristesse fühlt sich für mich gerade an wie die Fortsetzung von Frank und Frankenstein, bei dem die Hauptperson aus der toxischen Beziehung raus und rein in den Urlaub mit ihrem Vater geht – und die Bücher haben nichts miteinander zu tun, lediglich meine Parallele.
Wird wahrscheinlich ein sehr gutes Sommerbuch.
Andere Inspirationen
Aufgrund des Alters und der einhergehenden Vorsorge werde ich in die Röhre geschoben.
Über die hat man ja schon einiges gehört – von Panikattacken bis hin zum Einschlafen.
Mir ist erst im Nachhinein aufgefallen, wie nervös ich war, als dann die Müdigkeit mich einholte – oder eigentlich mehr mit einem Hammer schlug.
MRT – Kategorie: witzig. Eigentlich ist das wie ein zu lange gehender, sehr schlechter Technosong.
(Nein, mir wurde keine Musik angeboten.)
17. Juli
Obwohl der Regen unablässig gegen die Scheiben prasselt, scheint in meinem Inneren die Sonne.
Mit guter Laune höre ich:
Musik
Frozen 1 und 2, hier ein bisschen Keimzeit, und erfreue mich an meinen Kindheitserinnerungen beim Weit Weg-Album von Clueso.
Film
Ich schaue F1 – Drive to Survive auf dem Weg nach und von Charlottenburg.
Es ist eine so unglaublich gute Dokumentation, die einfach auch die Zahnräder hinter den Autos erklärt – die Frustration, den Druck, den man vom Geldgeber hat zum Beispiel: Geld, das man ins Team und ins Auto stecken muss und auch in den Fahrer, der es nicht besser wissen sollte, nicht sein eigenes Ding drehen sollte – denn das endet dann meistens in den Planken.
Armes Haas-Team.
Andere Inspirationen
Nach Monaten wird die Tradition wieder aufgenommen: Donnerstag ist Mädelsabend.
Wir unterhalten uns über Parfüme, Lippenstifte und die ersten Schminkerfahrungen.
Kurz: Wir bedienen jedes Klischee.
Herrlich war das.
18. Juli
Dieser Sommer fühlt sich an, als hätte sich der Juli in den April verliebt – und tut jetzt alles daran, genauso zu werden.
Euch eine gute Woche.
Bussi baba, deine Emilia