Und wieder feiert man das Fest, an dem Jesus bemalte Eier versteckt und zwischendurch sowohl aufgestanden als auch genagelt wurde.
Frohe Ostern.
Lieber Leser, Leserin, alle dazwischen und außerhalb,
Ein langes Wochenende stand an, und gegen meine Natur waren wir nicht aus an diesem sonnigen, warmen Donnerstagabend, an dem wir dann abends nur einen Abendspaziergang machten, um diese ganze Sommeratmosphäre einzusaugen. Wir beobachteten schillernde Persönlichkeiten, die da saßen, draußen, mit ihren Espresso Martini und Aperol Spritz, als wäre es ein Freitagabend. Wie gut, dass ich eine Person bin, die absolut an FOMO leidet. Der Freitag war dann der Weltreise gewidmet – es ging von Neukölln in den Grunewald.
Warum, fragt sich der ein oder andere Berlin-Kenner, sollte man so etwas tun? Man zeigt sich erkenntlich, der Höflichkeit wegen, da man schon so oft abgesagt hat. In einer alten West-Berliner Villa wird ein Osterbrunch abgehalten – es gibt Sekt und Nudelsalat und ein sofort eintretendes Heimweh. Gottseidank warten Pizza und Wein in Kreuzberg.
Ein verregneterer Samstag wurde erfolgreich mit einer Shopping-Mission begonnen, diese wiederum mit einem Burger und Cheese Fries beendet. Es wurde sich eingekuschelt und auf High Fidelity gefreut.
Film
High Fidelity ist der beste Film nach einem Plattenladenbesuch. Er ist generell ein fantastischer Film – 10 von 10 Sternen!
Er ist kein guter Film, wenn beschissen Amazon Geld verlangt und man ihn DANN NUR AUF DEUTSCH GUCKEN KANN! Man!
Andere Inspirationen
Ich liebe Roadtrips. Ich liebe Autofahren.
Man durchquert das brandenburgische sowie das mecklenburgische Land, alles voll mit Raps und Kühen, und befindet sich dann in Bad Doberan – eine Kleinstadt fast am Meer. Die Luft ist besser als in Berlin, die Vorfreude weicht einer altbekannten Anspannung. Man kann nicht alles haben.
Wir überspringen die Ausführlichkeit der Familienzusammenkunft und erwähnen nur kurz, dass die deutsche Tradition des Eiertrudelns, verbunden mit Sekt, großen Spaß bringt; dass es sich immer lohnt, am Meer zu sein; und dass Autofahrten so schnell vergehen können, wenn man sich auf Zuhause freut und gute Musik hört.
21. April
Es gibt nichts, aber auch nichts Besseres, als an einem Montag aufzuwachen und zu wissen, dass man NICHT zur Arbeit fahren muss. Da ist es auch egal, wie grau der Himmel über der Hauptstadt ist.
Es wird ausgeschlafen und in aller Ruhe ge-yogt, Kaffee getrunken und im Tischtennis gewonnen. Herrlich.
Dann schultert man seine Kameras – die ALfX215, die MnP36 und die kleine Sony, die man so gerne mag (die Namen sind ausgedacht und bedürfen keiner weiteren Aufmerksamkeit) – und ein Musikvideo findet seinen Anfang mit Großstadtkulisse.
Fazit: Scharf bei Curry36 meint scharf – das wurde verdeutlicht durch den weinenden Kameramann.
Manchmal lebt man ungefährlicher als Vegetarier.
22. April
Es wurde sich für klassische Musik entschieden.
Die S-Bahn ließ einen nur zehn Minuten warten und so saß man in der Sonne mit Vivaldi und Co. und begann The Perfect Storm noch einmal von vorne, weil man anscheinend zu unkonzentriert war beim ersten Mal und nichts behalten konnte. Seemannsgeschichten, Pubs in Boston, Liebeskummer – sofort spielt sich ein Film in meinem Kopf ab. Gute Wahl.
Montage, die keine Montage sind, weil der Montag frei war und jetzt plötzlich ein Dienstag wurde, tragen zur allgemeinen Verwirrung bei und werden ertragen – da man seine Kopfhörer vergessen hat. Schön. Dumm.
Ein Lichtblick: Meine Lieblingscomedy-Show hat am heutigen Tag Grand Opening.
Sie sind zurück, die Tickets sind gekauft und die Vorfreude steigt, umso näher der Zeiger der Acht entgegen tickt.
Na endlich, die Tore des kapitalistischen Zahnrads schließen sich, man kämpft sich durch den S-Bahn-Verkehr und fidibus – plötzlich ist da ein Bier in meiner Hand und ein volles Schiff um mich herum und wirklich! Gute Leute auf der Bühne. Der Brite, der geendet hat, ist eine 10 von 10.
Nur unser Host war ein bisschen neben der Spur.
Chris? Wir verzeihen dir.
Ihr seid wieder da. Auf weitere Dienstage!
23. April
Musik
Es ist Sonntag, der 20. April, sein Name ist Olli Schulz und ihm zugeschaltet ist Jan Janni Böhmermann.
Es folgt Holofernes mit Siegfried und Joy – wurde aber abgebrochen. Ich kann ihr einfach nicht zuhören, ich weiß nicht, was in dieser Folge mit ihrer Stimme los war. Und es tut mir auch wahnsinnig leid, denn die beiden sind einfach Wahnsinns-Künstler. Hoffentlich sitzen die Kuris mal gegenüber oder so …
Und dann widmet man sich dem neuen Programm Unangenehm von Moritz Neumeier, auf das man sich schon gestern gefreut hat.
Herr Neumeier hat sich den amerikanischen Stil – EINFACH DIE GANZE ZEIT INS MIKROFON ZU SCHREIEN – sehr zu eigen gemacht.
Es ist anscheinend sein persönlichstes Programm und das kann man sehr schätzen – man kann jetzt aber auch erst mal eine Moritz-Neumeier-Pause einlegen und ihm alles Gute wünschen.
Film
Ein zutiefst berührender, beeindruckender Film: True Spirit.
Gefunden in einem Artikel über Filme, die auf echten Schiffen gedreht wurden.
Vorher noch nie etwas über Jessica Watson gehört, die mit 16 als jüngste Frau die Welt umsegelte – in ihrer kleinen Nussschale namens Pink.
Mich hat dieser Film absolut gecatcht.
Er ist vielleicht ein bisschen dramatisch, das darf er aber auch sein.
Ich finde Jessica sehr inspirierend, und die Leistung der Teagan Croft sehr besonders. Ich mag, wie auch Originalaufnahmen Verwendung finden und alles in bester australischer Manier erzählt wird.
Ja, ich hab geweint. 9 von 10 Sternen.
Andere Inspirationen
Die Vergangenheit eines nahestehenden Menschen klopfte an die Tür – und drei Männer standen davor.
Jeder war mal miteinander verbunden gewesen, und jeder schlug seinen eigenen Weg ein, um hier wieder miteinander vereint zu werden.
Das war herrlich.
24. April
Das war ja ein ganz katastrophaler Tagesbeginn, liebe Deutsche Bahn.
Nach zwei Umstiegen und zwei Fahrkartenkontrollen – die ich wahnsinnig dreist finde, wenn NICHTS, ABER AUCH GAR NICHTS fährt und funktioniert – komme ich an den Schreckensort des Donnerstags an.
Ich möchte Homeoffice als Option.
Der Yogi-Tee sagt: "Ein gesunder Geist schafft einen gesunden Körper" – und ich denke bei schaffen nicht an erledigen, sondern an dahinraffen.
Auch soll ich andere mit meiner Gnade und meinem Mitgefühl inspirieren.
WO IST DAS MITGEFÜHL DER ANDEREN, bitteschön?
Schnauze, dämlicher Yogi-Tee.
Na, Gott sei Dank schafft eine gesunde Portion Humor einen ganzen Tag.
Mit Schirm, Charme und Melone verabschiedet sich Emma Peel für diese Woche.
Und, Leute! nächste Woche ist der 1. Mai!!
Bussi Baba